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Tage der Rückkehr und Reintegration

Tage der Rückkehr und Reintegration 2024

Im November 2024 veranstaltete IOM Österreich zum fünften Mal die jährliche Konferenz „Tage der Rückkehr und Reintegration“. Diese fand als zweitägige Veranstaltung in Wien statt. Unter den etwa 100 Teilnehmenden pro Tag waren neben Rückkehrberater:innen aus ganz Österreich zentrale Entscheidungsträger:innen aus dem Rückkehrbereich sowie  Vertreter:innen des österreichischen Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl (BFA), von IOM, des UNHCR, der Caritas und von Lefö-IBF anwesend. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bundesministerium für Inneres (BMI) und der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen GmbH (BBU). Thematisiert wurden dabei auch dieses Jahr wieder aktuelle Entwicklungen im Bereich der Rückkehr und Reintegration.

Der erste Tag widmete sich traditionsgemäß rückkehrbezogenen Themen. Die BBU gewährte Einblicke in relevante Entwicklungen seit der Gründung im Jahr 2020 und hob dabei die gesamtheitliche Bedeutung für das Rückkehrsystem sowie zentrale Aufgaben der BBU hervor. Im Anschluss analysierte das BMI Ansätze zur freiwilligen Rückkehr in unterschiedlichen europäischen Staaten, welche in der anschließenden Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen des BMI, des BFA, der BBU und IOM lebhaft diskutiert wurden. Thematisiert wurde dabei das Konzept der Freiwilligkeit im Kontext der Rückkehr, insbesondere im Hinblick auf Rückkehrende mit Ausreiseverpflichtung. Besonders ein degressiver Ansatz, der den Umfang der Unterstützung an die jeweilige Phase des Rückkehrverfahrens koppelt, wurde aus unterschiedlichen Positionen beleuchtet. Diese Diskussion verdeutlichte einmal mehr die Herausforderung, wirksame Rückkehrmaßnahmen mit der Wahrung von Freiwilligkeit und Würde in allen Phasen des Rückkehrprozesses in Einklang zu bringen.

Am Nachmittag bot ein interaktiver Stationen-Workshop unter der Leitung der BBU den Teilnehmenden die Möglichkeit, verschiedene Phasen des Rückkehrprozesses anhand eines fiktiven Fallbeispiels einer Familie in einer vulnerablen Situation zu durchlaufen. Die Komplexität des Rückkehrprozesses konnte dabei unmittelbar erlebt werden.

Der zweite Veranstaltungstag stellte die Reintegration in den Mittelpunkt. Das BMI hob dabei die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Drittstaaten hervor, präsentierte Rückübernahmeabkommen und betonte die Relevanz bestehender Netzwerke. Mit der Konsulin aus Nigeria und dem Konsul aus Indien in Wien teilten zudem zwei Vertreter:innen aus Drittstaaten ihre Perspektiven und bereicherten die Podiumsdiskussion mit wertvollen Einblicken aus den jeweiligen Ländern. Ein zentrales Fazit war, dass eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten, einschließlich staatlicher Akteure aus den Herkunftsländern, entscheidend ist, um effektive und nachhaltige Reintegrationsprozesse zu gewährleisten.

Auch der zweite Tag schloss interaktiv mit einem Workshop, bei dem die Teilnehmenden in ein fiktives Szenario von Rückkehrenden nach Österreich eintauchten und sich mit Ideen für eine erfolgreiche Reintegration in Österreich befassten. Dies ermöglichte es den Teilnehmenden, die Perspektive zu wechseln und die facettenreichen Reintegrationsbedürfnisse von Rückkehrenden auf individueller, gemeinschaftlicher und struktureller Ebene zu erkunden.

Die diesjährigen Tage der Rückkehr und Reintegration unterstrichen erneut die wichtige Rolle der Rückkehrberater:innen, die im täglichen Kontakt mit Rückkehrenden stehen, und veranschaulichten die umfassenden Bemühungen aller Akteure, um qualitativ hochwertige Rahmenbedingungen für Rückkehr und Reintegration zu schaffen.

Nähere Informationen zu den AVRR Aktivitäten von IOM Österreich finden Sie hier.