Resettlement ist ein wesentliches Instrument internationalen Schutzes und der Solidarität. Es ist eine von drei dauerhaften Lösungen für Flüchtlinge; ein Rettungsanker für diejenigen, die aus Angst vor anhaltender Verfolgung weder in ihr Herkunftsland zurückkehren noch in ihrem Erstzufluchtsland bleiben können. IOM wurde im Jahr 1951 gegründet, um die nach dem Zweiten Weltkrieg vertriebenen Europäer:innen beim Resettlement zu unterstützen, und bietet diese Form der Unterstützung für Flüchtlinge seit über sieben Jahrzehnten an. 

Im europäischen Kontext wird die Übersiedelung von Menschen, die internationalen Schutz suchen, zwischen EU-Mitgliedstaaten oder einem assoziierten Staat als Relocation bezeichnet; dort wird ihr Asylantrag nach erfolgter Übersiedelung geprüft. Relocation ist ein Ausdruck von Solidarität und geteilter Verantwortung, insbesondere mit jenen Mitgliedstaaten, die sich an den EU-Außengrenzen befinden.

Der Zugang von IOM 

Sicheres und würdevolles Resettlement von Flüchtlingen erfordert einen umfassenden, humanen und schutzorientierten Ansatz – einen Ansatz, der die Wechselwirkungen von Reise, Gesundheit und Integration als integrale Bestandteile des Resettlement-Prozesses anerkennt. 

Um Flüchtlinge auf das Resettlement und Staaten auf die Aufnahme vorzubereiten, arbeitet IOM bei der Gestaltung und Umsetzung der jeweiligen Resettlement-Programme eng mit den jeweiligen Regierungen zusammen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Flüchtlinge so früh wie möglich mit genauen Informationen über das Zielland versorgt und alle notwendigen Vorkehrungen für eine sichere Reise getroffen werden. Die aufnehmenden Gemeinden müssen ausreichend vorbereitet werden, um eine nachhaltige Integration gewährleisten zu können.

Ähnliche Grundsätze gelten für Relocation-Programme im europäischen Kontext. Zwischen 2015 und 2018 unterstützte IOM mehr als 35.500 Personen, die um internationalen Schutz ansuchten, vor und während ihrer Relocation aus Italien und Griechenland in 25 andere EU-Mitgliedstaaten bzw. assoziierte Staaten. Einige dieser EU-Mitgliedstaaten und assoziierten Staaten tragen durch die Aufnahme von schutzsuchenden Personen weiterhin zu mehr europäischer Solidarität bei. IOM unterstützt diese Staaten auch künftig in der Steuerung relevanter Aspekte vor und während der Relocation von Migrant:innen. 

Weitere Informationen finden Sie auf www.iom.int/resettlement-assistance

Resettlement & Relocation in Österreich

Obwohl derzeit keine Resettlement-Aktivitäten nach Österreich umgesetzt werden, unterstützt die Abteilung für Operative Maßnahmen des IOM Landesbüros für Österreich dennoch beispielsweise mit der Organisation von kommerziellen Linien- oder Charterflügen sowie Flughafenassistenz am internationalen Flughafen Wien jene Flüchtlinge, die um internationalen Schutz ansuchen und aus Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums und der Eurasischen Region in aufnahmebereite Zielländer umgesiedelt werden, einschließlich der Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada.

Darüber hinaus hat IOM die österreichische Regierung darin unterstützt, vor dem Krieg in der Ukraine fliehende Personen freiwillig aus Nachbarstaaten wie Polen und der Republik Moldau in Österreich aufzunehmen, insbesondere jene in vulnerablen Situationen und mit medizinischen Bedürfnissen. Mit dem Ziel eines sicheren und schutzorientierten Transfers nach Österreich wurden vor der Abreise u.a. gesundheitliche Untersuchungen durchgeführt, um eine entsprechende Weiterversorgung nach der Ankunft in Österreich zu ermöglichen.

Kontakt

Kathleen Nitzsche
Leiterin der Abteilung für Operative Maßnahmen und Resettlement Focal Point

Internationale Organisation für Migration (IOM)
Landesbüro für Österreich
Nibelungengasse 13/4
1010 Wien

Tel: +43 1 585 33 22 16
E-Mail: knitzsche@iom.int 

Abgeschlossenes Projekt

Humanitäres Aufnahmeprogramm für syrische Flüchtlinge 

Von 2013 bis Ende 2017 setzte Österreich ein Humanitäres Aufnahmeprogramm (HAP) für syrische Flüchtlinge um. Dieses Projekt wurde als direkte Hilfe für Flüchtlinge der Arabischen Republik Syrien in Krisenregionen entwickelt und wurde unabhängig vom regulären Asylverfahren durchgeführt.

Das übergeordnete Ziel des HAP war es, die Nachbarstaaten der Arabischen Republik Syrien zu unterstützen und die Solidarität der internationalen Gemeinschaft zu stärken. Die wichtigste Zielgruppe des HAP waren besonders schutzbedürftige Personen, vor allem Frauen und Kinder, Überlebende von Folter sowie verfolgte Minderheiten, z.B. Christ:innen. 

Im Zuge des Programmes wurden insgesamt 1.900 Flüchtlinge aus der Arabischen Republik Syrien in Österreich aufgenommen, die hauptsächlich aus dem Haschemitisches Königreich Jordanien, der Libanesischen Republik und der Republik Türkei kamen. Das Programm wurde von IOM in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Innenministerium, dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, dem österreichischen Außenministerium, dem UNHCR und der Arbeitsgruppe „Resettlement“ durchgeführt. Letztere setzt sich aus Nichtregierungsorganisationen zusammen, deren Mandat die Unterstützung der Integration von Flüchtlingen ist. 

Den AUCO Teilnehmer:innen wurde im Rahmen des kulturellen Orientierungstrainings eine Arbeitsmappe auf Arabisch ausgeteilt. Eine deutsche Version finden Sie hier.

Resettlement in Austria

AUCO - Austrian Cultural Orientation Trainings for Syrian Refugees

Dieses Projekt wurde von der Europäischen Kommission, dem österreichischen Bundesministerium für Inneres und dem österreichischen Ministerium für Europa und Internationale Angelegenheiten finanziert.

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