Menschenhandel ist eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung und kann Männer, Frauen und Kinder gleichermaßen betreffen. Überall auf der Welt werden Menschen sowohl über internationale Grenzen als auch innerhalb ihrer eigenen Länder gehandelt.

Menschenhändler:innen verdienen durch die gehandelten und ausgebeuteten Menschen Milliarden Dollar, wobei das Risiko einer Verhaftung und Verurteilung verhältnismäßig gering ist. Im Zuge der Ausbeutung erfahren die Betroffenen schwerwiegende Misshandlungen und erdulden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen. Viele Betroffene werden vergewaltigt, gefoltert, zwangsverschuldet, rechtswidrig eingesperrt, bedroht, sowie anderen Formen der physischen, sexuellen und psychischen Gewalt ausgesetzt.

Strukturelle Ungleichheit, Armut, fehlende Ressourcen sowie ein daraus resultierender Mangel an gesellschaftlicher Macht erhöhen das Risiko ausgebeutet zu werden.

Der Zugang von IOM

IOM hat einen umfassenden Zugang zum Thema Menschenhandel durch den breiten Kontext des Migrationsmanagements. Die vielseitigen Projekte und Aktivitäten von IOM werden in Zusammenarbeit mit staatlichen Institutionen, NGOs und internationalen Organisationen implementiert.

Der Zugang basiert auf drei Prinzipien:

  • Respekt der Menschenrechte
  • Physisches, mentales und soziales Wohlbefinden aller Individuen und deren Gemeinschaften
  • Nachhaltigkeit durch institutionellen Kapazitätenaufbau von Staaten und der Zivilbevölkerung

Weltweite Aktivitäten umfassen Unterstützung und Betreuung von Betroffenen, inklusive der Bereitstellung von Unterkunft; Kapazitätenaufbau von Behörden, zivilgesellschatlichen Organisationen sowie der Privatwirtschaft; Beträge zur Entwicklung von Politik; Forschung und technische Zusammenarbeit. Präventionsmaßnahmen setzen auf den Zugang von migrantischen Arbeitskräften zu ihren Rechten.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.iom.int/counter-trafficking.

Menschenhandelsbekämpfung in Österreich

Österreich ist durch seine Lage im Zentrum Europas als Transit- und Zielland von Menschenhandel betroffen. Männer, Frauen und Minderjährige werden in und durch Österreich für sexuelle Ausbeutung, Ausbeutung der Arbeitskraft, erzwungene Bettelei und Ausbeutung durch die Begehung von mit Strafe bedrohten Handlungen gehandelt. Zu den häufigsten Herkunftsländern zählen EU-Länder, wie Rumänien, Bulgarien und Ungarn, sowie Drittstaaten wie Nigeria, die Philippinen und China.

Die Task Force Menschenhandel unter der Leitung des österreichischen Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) ist für die Leitung und Intensivierung der Maßnahmen gegen Menschenhandel in Österreich zuständig. Die Task Force besteht aus Vertreter:innen aller sachlich zuständigen Ministerien, Vertreter:innen der Bundesländer sowie Nichtregierungsorganisationen. 

IOM Österreich arbeitet mit österreichischen Ministerien, Ermittlungsbehörden, Opferschutzeinrichtungen, Forschungseinrichungen und weiteren relevanten Akteur:innen, um die Erkennung von Betroffenen von Menschenhandel zu erhöhen und ihren Zugang zu Schutzmaßnahmen zu verbessern. Dies wird v.a. durch gezielte Schulungen erreicht. Als Mitglied der nationalen Arbeitsgruppe gegen Kinderhandel sowie der nationalen Arbeitsgruppe gegen Menschenhandel zum Zweck der Arbeitsausbeutung trägt IOM Österreich zur Entwicklung und Umsetzung der nationalen Aktionspläne gegen Menschenhandel, welche alle drei Jahre erneuert werden, bei. Des Weiteren organisiert IOM Österreich die jährliche Wiener Konferenz gegen Menschenhandel, welche von der Task Force Menschenhandel veranstaltet wird, mit. Zusätzlich unterstützt IOM Österreich Betroffene von Menschenhandel bei der sicheren Rückkehr in ihre Heimatländer.

Lernen Sie mehr über Menschenhandel und Ihre Handlungsmöglichkeiten unter www.gegen-menschenhandel.at

Kontakt

Katie Klaffenböck
Internationale Organisation für Migration (IOM)
Landesbüro für Österreich
Nibelungengasse 13/4
1010 Wien

Tel: +43 1 585 33 22 46
E-Mail: kklaffenboeck@iom.int 

 

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