Seit den 1950er Jahren führt IOM unterstützende Integrationsprogramme in den Mitgliedstaaten als Schlüssel für ein effektives und umfassendes Migrationsmanagement durch. Integration ist definiert als ein wechselseitiger Prozess der gegenseitigen Anpassung zwischen Migrant/innen und Aufnahmegemeinschaften, bei dem Migrant/innen in das soziale, wirtschaftliche, kulturelle und politische Leben der aufnehmenden Gemeinschaft einbezogen werden. Integration beinhaltet daher eine Reihe gemeinsamer Verantwortlichkeiten für Migrant/innen und Aufnahmegemeinschaften und umfasst in diesem breiten Verständnis andere verwandte Begriffe wie soziale Inklusion und sozialer Zusammenhalt. Integration ist ein bereichsübergreifendes und sektorübergreifendes Thema, das politische Bereiche betrifft, die sich auf die wirtschaftlichen, sozialen, rechtlichen, kulturellen und bürgerlichen Aspekte des Lebens von Migrant/innen und ihrer Gemeinschaften beziehen. Integration setzt dadurch den Respekt einer grundsätzlichen Werteordnung voraus, welche Migrant/innen mit den Gastgesellschaften zu einem gemeinsamen Ziel vereint. Schließlich ist Integration nicht nur zur Verschaffung kultureller und wirtschaftlicher Vorteile für alle Beteiligen von essentieller Bedeutung, sondern auch um die Sicherheit und Stabilität der Gesellschaft als Ganzes zu bewahren.

Eine der größten Herausforderungen bei der Gestaltung einer effektiven Integrationspolitik ist deren Deckung mit anderen relevanten Bereichen, wie beispielsweise dem Menschenrechtsschutz von Migrantinnen und Migranten, Arbeitsmarkt- und der Beschäftigungsangelegenheiten , regionaler Entwicklung, nationaler Sicherheit, sozialem Zusammenhalt, Gesundheitswesen, Bildung sowie Einbürgerungs- und Staatsbürgerschaftsangelegenheiten. In Zusammenarbeit mit staatlichen, nichtstaatlichen Akteuren sowie Stakeholdern aus dem privaten Sektor befasst sich IOM mit den spezifischen Herausforderungen der Integration, entwickelt politische Strategien und ermittelt konkrete Unterstützungsmaßnahmen.

IOMs globaler Ansatz

IOM unterstützt Maßnahmen zur Förderung der sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Eingliederung von Migrant/innen in bestehende rechtliche Rahmenbedingungen in Bestimmungsländern. Der Fokus liegt zum einen auf der Entwicklung geeigneter Strategien, die Migrantinnen und Migranten zu einer positiven Integration verhelfen, und zum anderen darauf, Aufnahmegemeinschaften darin zu fördern, den positiven Beitrag zu erkennen, den Migrant/innen leisten können. Für das Bestehen einer florierenden, multikulturellen Bevölkerung ist dieser wechselseitige Integrationsprozess von essentieller Bedeutung.

Integration in Österreich

Obwohl sich die Integrationsansätze in den einzelnen Ländern und Regionen nach Zweck und Umfang unterscheiden, unterstützt das IOM Landesbüro für Österreich diesen wechselseitigen Integrationsprozess durch eine Reihe vielversprechender und etablierter Maßnahmen:

  • Orientierungsprogramme vor der Abreise und nach der Ankunft: Ziel ist es Migrant/innen auf ihre Ankunft vorzubereiten und ihre Integration in die Aufnahmegemeinschaften zu erleichtern, indem sie mit ihren Erwartungen umgehen lernen und Informationen zu ihren Rechten und Pflichten, der Kultur und den Gepflogenheiten des Landes sowie Informationen zu Bildung, Gesundheitsfürsorge und Beschäftigung bekommen.
  • Engagement in Empfängergemeinschaften und lokalen Behörden: Kapazitäten-Bildungsprogramme für lokale Gemeinschaften bestehend aus Schulungen und Informationsveranstaltungen zu Themen wie kulturellen Profilen von Migrant/innen sowie interkultureller Kommunikation und Konfliktmanagement; Förderung von Sensibilisierungsmaßnahmen in Schulen und verschiedenen staatlichen Behörden.
  • Engagement mit Migrant/innen und Mediengebrauch: Hervorheben von positiven Beiträgen von Migrant/innen, Umgang mit negativen Auffassungen/Vorurteilen zu Migranten und Bereitstellung einer Plattform für Migrant/innen, um eigene Geschichten erzählen zu können, und dies somit Fähigkeiten wie das Filmemachen und das digitale Geschichtenerzählen fördert.
  • Empowerment von Migrant/innen in Bezug auf Bürgerbeteiligung: Angebot von zivilgesellschaftlicher Bildung, durch sprachliche und interkulturelle Vermittler und Migrationsorganisationen, und Verbesserung von Wissen über den Schutz vor Diskriminierung.
  • Unterstützung der Eingliederung schutzbedürftiger Gruppen: Unterstützung der Entwicklung einer familienorientierten Betreuung für unbegleitete minderjährige Migrant/innen und Aufbau von Kapazitäten für Akteure, die an solchen Aufnahmeprogrammen teilnehmen, um die bestmögliche Pflegequalität für diese Kinder und Jugendlichen sicherzustellen, auch in Bezug auf ihre Bildung, Spracherwerb und Möglichkeiten der sozialen Entwicklung.
Materialien
Kontakt

IOM Österreich, Abteilung für Integration

integrationvienna@iom.int

 +43 (0)1 585 33 22 / 24, 14 oder 19

 

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